Ökologischer Fußabdruck
Unter ihm wird die biologisch produktive Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen (unter den heutigen Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. Das schließt Flächen ein, die zur Produktion von Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie benötigt werden, aber z. B. auch zur Entsorgung von Müll oder zum Binden des durch menschliche Aktivitäten freigesetzten Kohlenstoffdioxids. Der Fußabdruck kann dann mit der Biokapazität der Welt oder der Region verglichen werden, also der biologisch produktiven Fläche, die vorhanden ist.
Die Fruchtbarkeit von Böden auf der Erde ist nicht gleichverteilt. Berge und Wüsten sind naturgemäß weniger fruchtbar als Wiesen oder bewirtschaftete Äcker. Daher würde der normale Hektar eine falsche Wahrnehmung vermitteln. Um den ökologischen Fußabdruck von unterschiedlichen Ländern oder diversen anderen Gebieten miteinander vergleichen zu können, werden die Werte in „Globalen Hektar“ pro Person und Jahr angegeben. Die Einheit trägt meistens die Abkürzung „gha“. Der Globale Hektar entspricht einem Hektar mit weltweit durchschnittlicher biologischer Produktivität.
Die durchschnittliche Biokapazität die jedem Menschen auf der Erde momentan zur Verfügung steht sind 1,7gha. Das bedeutet dass unser Leben auf der Erde nachhaltig wäre, wenn der globale Fußabdruck eines jeden Menschen 1,7gha nicht übersteigt. Der durchschnittliche Verbrauch an biologisch produktiver Fläche liegt in Deutschland pro Person jedoch bei 4,9gha. Das bedeutet dass wir annähernd drei Erden bräuchten, wenn jeder Mensch so leben würde wie wir in Deutschland.
Eine-Erde Planungspolitik
Die Walisische Regierung hat sich die ernüchternden Tatsachen des globalen Fußabdrucks zu Herzen genommen und im Jahr 2011 eine visionäre Planungspolitik beschlossen. “One-Planet-Development” fördert Menschen darin, innerhalb von 5 Jahren auf einem Stück Land eine Existenz aufzubauen, die nicht mehr als 2gha benötigt. Sie bietet einen Übergang zu einer nachhaltigeren Lebensweise für Wales, indem Menschen ein Weg eröffnet wird auf ihrem eigenen Land zu leben und zu arbeiten, mit messbarem sozialem, ökonomischem und ökologischem Gewinn.
Die offizielle Webseite des “One-Planet-Development” nennt 10 gute Gründe warum diese Planungspolitik zukunftsweisend ist. Hier nur die Überschriften:
- Nachhaltige Wohnhäuser mit geringer Auswirkung
- Schaffen von nachhaltigen Existenzen
- Erschwinglicher Wohnraum
- Erhöhte Produktivität auf weniger Land
- Gut für das Land, die Tier- und Pflanzenwelt
- Effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen
- Nachhaltiger Transport
- Messbar
- Gut für die lokale Gemeinschaft
- Gut für Wales und den Planeten